Potenzial Unternehmenshistorie

Mit professionellem „History Marketing“ hilft Friederike Hehle seit 10 Jahren Unternehmen, die eigene Geschichte im Marketing zu verwenden.

historizing_Friederike_Hehle_Portrait

Dr. Friederike Hehle (Jg. 1977) hat Kunstgeschichte und Handelswissenschaften studiert. Mit der Gründung ihrer Agentur für Unternehmensgeschichte - „historizing!” – im März 2013 hat sie beide Studien ideal kombiniert.

Mit „historizing!“ sind Sie am Markt einzigartig?
Friederike Hehle: Es wundert mich selbst, aber ich bin in Westösterreich tatsächlich die einzige, die diese Leistung in dieser Form anbietet. Ich verknüpfe das Wirtschaftliche mit der Geschichte, um dieses Konzept für meine Auftraggebenden ideal zu verwerten. Meine Begeisterung für (Unternehmens)geschichte ist eine spannende Nische, Content Marketing mit Unternehmensgeschichte funktioniert hervorragend. Zu Beginn musste ich das Bewusstsein dafür allerdings erst schaffen und viele Klinken putzen. Meine Idee ging recht rasch - nach ca. einem Jahr - auf und insbesondere das Empfehlungsmarketing zufriedener Kunden schlug ein. Bezahlt gemacht hat sich auch meine eigene, jahrelange Contentarbeit. Mein gut gerankter Blog funktioniert überregional – ich habe daher immer öfter Anfragen aus Wien, Salzburg etc. So durfte ich auch in der jüngeren Zeit viele spannende Projekte wie „50 Jahre ZM3“, „170 Jahre Bäckerei Mangold“ publik machen. Es wird nicht alles in Form von Büchern sichtbar, viele lassen ihre Unternehmensgeschichte nur für sich aufarbeiten.


Sie sind umgesiedelt und bieten ein neues Geschäftsfeld an?
Friederike Hehle: In der Schwarzacher Bahnhofstraße 1 habe ich meine Bürofläche quasi verdreifacht. Das liegt u.a. auch an meinem jungen Geschäftsfeld Archivierung. Immer mehr Unternehmen entdecken, dass ihr Archiv eine Schatzkiste ist. Sie wollen ihre historischen Unterlagen geordnet und fachgerecht verpackt erhalten. Vielfach sind diese einst lose in unterschiedlichen Schachteln gelagert worden und werden von uns professionell aufbereitet. Wir sortieren, ordnen, schaffen Struktur, erfassen digital was an welchem Ort künftig zentral gelagert wird. Auf Wunsch werden unterschiedliche Medien neu digitalisiert, Fotos und alte VHS-Kassetten werden in neue Datenformate überführt. Das Material wird generationensicher gemacht. Geordnete historische Unterlagen dienen der Rechtsabteilung ebenso wie dem Marketing. Es ist eine sehr nachhaltige Maßnahme.

Die Digitalisierung unterstützt ihre Tätigkeit maßgeblich?
Friederike Hehle: Exakt. Wir interviewen sehr viele Zeitzeug:innen – wie den ersten Mitarbeiter oder die Firmengründerin - und halten dies auf Video fest. Ich habe einen Mitarbeiter und beschäftige projektabhängig Freelancer im DACH-Raum, die mir bei der Recherche helfen. Onlinethemen sind immer stärker gefragt. Mein Feuer brennt für die neuen Medien – wie kann ich welche Plattform nutzen und all das Recherchierte einem noch größeren Kreis zur Verfügung zu stellen und präsent zu machen? Das akribisch angesammelte oder recherchierte Wissen digital anzubieten ist sehr spannend, hier bleibe ich permanent dran. Der technische Fortschritt ist rasant, ich nutze neue Newslettertools oder Software, die Interviews transkribiert. Hier muss allerdings noch viel nachgearbeitet werden. Es erleichtert den Alltag, aber einiges muss noch weiter reifen. Ich bin auch fasziniert von ChatGPT und halte es für ein großartiges Tool. Achtsam sein muss man allerdings, dass diese KI Fakten nicht falsch transportiert.

Stehen zum 10-Jahres-Jubiläum besondere Projekte an?
Friederike Hehle: Zum eigenen Firmenjubiläum bin ich mit historizing verstärkt in den Medien präsent. Denn eines meiner Learnings aus zehn Jahren Selbständigkeit ist, dass die eigene Sichtbarkeit immens wichtig für anhaltenden Erfolg ist. Wir arbeiten auch mit Hochdruck an neuen Online-Kursformaten, um das Potenzial der Firmengeschichte für Marketing und Kommunikation einem noch größeren Publikum im DACH-Raum zu erschließen. Und in unserem Newsletter verlosen wir monatlich ein tolles Produkt, mit dem die Gewinner:innen mehr Nutzen aus ihrer eigenen Unternehmensgeschichte ziehen, als wenn sie nur zum Jubiläum eine Rolle spiel. Es bleibt also spannend.

Mehr auf https://www.historizing.at/

Besten Dank für das Gespräch! Andrea Fritz-Pinggera
 

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