Break Media Solutions realisiert Onlineshoppingplattform

Die Zahlen variieren je nach Studie, doch Fakt ist: Ein großer Teil der Vorarlberger Online-Käufer kauft über das Internet nicht bei Vorarlberger Händlern, sondern irgendwo ein. Zudem gibt es wenige wirklich präsente und starke Online-Shops von Ländle-Unternehmen. Dieser Umsatz-Abwanderung aus dem regionalen Handel über das Internet will die Dornbirner Online-AgenturBREAK. Media Solutions GmbHjetzt entgegenwirken - und zwar mit einer Art "Ländle Amazon". Denn Anfang Juli startet BREAK. als Betreiber mit dem neuen Online-Marktplatzmollback.at. Das erklärte Daniel Mittendorfer, geschäftsführender Gesellschafter von BREAK., im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur.com. Die ersten Wochen und Monate nach dem Softlaunch in wenigen Tagen sollen dazu genutzt werden, um noch eventuelle Kinderkrankheiten auszutreiben und die Händler an das System zu gewöhnen.
"mollback ist im Ländle ein Begriff für Erstaunen. Wir wollen den Vorarlberger Internetkäufern zeigen, wie vielfältig das Produktangebot von Vorarlberger Handelsunternehmen im Internet ist. Egal, ob sie online oder dann doch lieber offline vor Ort im Geschäft einkaufen gehen", so Mittendorfer. Denn mollback.at soll einerseits Online-Marktplatz und andererseits digitales Schaufenster in die Geschäfte sein. Nicht nur bei BREAK. ist man davon überzeugt, dass die Bedeutung des E-Commerce in den kommenden Jahren für Handelsbetriebe noch stärker als bisher zunehmen wird. Das zeigen auch einschlägige Untersuchungen zu den regionalen Einzelhandelsströmen.
Gemeinsame Plattform für die vielen Einzelkämpfer im Handel
Das Problem für viele ganz kleine, kleine oder mittelständische Handelsbetriebe bei einem eigenen Online-Shop ist allerdings die Einrichtung, der Betrieb und die Wartung sowie die notwendigen Leistungen wie Logistik oder der Umgang mit Retourwaren. "Hier wird der Aufwand stark unterschätzt. Wer im Internet erfolgreich verkaufen will, der muss die gleiche Dienstleistungsqualität bieten wie die ganz großen Online-Marktplätze. Internetkunden sind hier sehr verwöhnt", so Mittendorfer. Mit mollback.at wolle man den vielen Einzelkämpfern im Vorarlberger Handel die Möglichkeit bieten, sich auf einer Internet-Plattform mit entsprechender Reichweite und Qualität zu bündeln und ihre Produkte zu verkaufen, ohne Aufwand und Kosten für einen eigenständigen Online-Shop in vollem Umfang tragen zu müssen.
Keine herkömmliche Link-Sammlung
Das System wurde von BREAK. entwickelt und wird auch von der Dornbirner Online-Agentur auf der technischen Seite betrieben. Unter dem mollback.at-Overhead kann jeder Händler seine Präsenz individuell gestalten, wenngleich die Elemente auf der Internetseite einen bestimmten Wiedererkennungswert haben. Egal, in welchem Händler-Angebot man sich gerade befindet. " Wir sind keine Link-Sammlung, wo einfach auf die Seite des Händlers weiterverlinkt wird. Bei uns kommt das alles mehr aus einem Guss", so Mittendorfer. Über diverse Schnittstellen kann der Händler sein Angebot selbstständig oder in Zusammenarbeit mit BREAK. im System einspeisen und aktualisieren.
Bezahl-Abwicklung erfolgt über Fine Trade GmbH in Götzis
Die Logistik nach einem Kauf erfolgt entweder über den Händler oder über dessen Logistikpartner. Es besteht auch die Möglichkeit, dass mollback.at die Logistik mit ausgewählten Partnern für den Händler organisiert. "Wir machen das aber nicht selbst." Das Bezahlen durch den Kunden läuft über die Fine Trade GmbH in Götzis als Abwicklungsstelle, die das Prozedere im Rahmen eines Factoring-Modells durchführt. Der Händler habe dadurch kein Ausfallsrisiko, sagt Mittendorfer. Er erhält alle sieben Tage die Auszahlung der getätigten Einkäufe abzüglich eines 2-prozentigen Disagios als Payment-Gebühr für Fine Trade.
Finanzierung von mollback.at
mollback.at selbst finanziert sich durch die Händler, welche die Plattform nutzen wollen. Sie bezahlen eine einmalige Setup-Gebühr sowie eine Grundgebühr in Höhe von 149 Euro netto pro Monat. Dazu kommt eine Provision von 3,99 Prozent vom Bruttoumsatz. Die Online-Plattform will nur Unternehmen ansprechen, die aus Vorarlberg sind oder im Ländle eine starke Präsenz über Standorte haben. "Es geht um den Vorarlberg-Bezug, wir wollen ja den Einkauf im Ländle fördern", so Mittendorfer. Hinsichtlich der Branchen gebe es nur geringe Einschränkungen.
Funktionen gleich wie bei großen, internationalen Anbietern
Damit mollback.at für die Händler zum Erfolg wird, werde die Online-Handelsplattform für die Kunden mehr oder weniger genau gleich funktionieren wie die großen, internationalen Anbieter, sagte Mittendorfer. So gibt es eine Suchfunktion nach Produkten oder Anbieter. Die Ergebnisse werden in einheitlichem Erscheinungsbild mit Hinweis auf Preis und Händler aufgelistet. Dazu kommt der gewohnte Warenkorb-Button mit anschließender Bezahlfunktion. Der Kunde kann auch direkt auf die Seite eines Händlers bei mollback.at gehen und nur dort suchen. Zudem existiert ein Stöber-Button, der auflistet, was man so alles suchen könnte. Dazu kommt ein vollständiges Händler-Verzeichnis. "Selbstverständlich gibt es mollback.at auch als Mobil-Version. Das ist sehr wichtig für Online-Käufer."
Suche nach Investor
Der Softlaunch erfolge mit 30 Händlern, wobei man mit mehr als 100 Händlern im Gespräch sei. Bis Ende 2016 sollen bis zu 90 Händler unter Vertrag sein und eine Million Produkte auf mollback.at anbieten. Unterstützen wolle man dies unter anderem durch diverse Marketingprojekte, durch physische Präsenz vor Ort, etwa bei Veranstaltungen oder Messen sowie durch Wissensvermittlung bei den Händlern direkt. Der auf vier Jahre angelegte Business-Plan sehe vor, dass mollback.at ab dem dritten Jahr positiv sein sollte. "Dazu braucht es jährlich Bestellungen in Höhe von etwa zehn Millionen Euro." Um die Entwicklung der Online-Plattform weiter voranzutreiben, sei man auf der Suche nach Investoren, denen man bis zu einem Drittel der Anteile abtreten würde, sagte Mittendorfer.
Jahrelange Erfahrung
An der Erfahrung zur Entwicklung und zum Betrieb einer solchen Plattform dürfte es BREAK. nicht fehlen, denn das Unternehmen ist kein Newcomer. Die 2003 gegründete Online-Agentur beschäftigt gegenwärtig 15 Mitarbeiter und gehört jeweils zur Hälfte den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern Daniel Mittendorfer und Tino Hedrich. Der Fokus des IT-Unternehmens liegt in den Bereichen E-Commerce und Business-Websites. Die Kunden stammen primär aus Vorarlberg, Süddeutschland und der Ostschweiz. BREAK. habe bislang mehr als 20 internationale E-Commerce-Projekte mit einem jährlichen Umsatzvolumen von jeweils mehr als 30 Millionen Euro entwickelt, sagte Mittendorfer. Jetzt habe man dieses Know-how in die selbst geführte Plattform mollback.at investiert.