ChatGPT und das Nutzungsrecht

Das Textgenerierungsprogramm ChatGPT wird die Kommunikationsbranche revolutionieren. Wie sieht es mit Urheberrecht und Nutzung aus?
 

Bildschirmfoto 2023-02-14 um 00.03.34

Der Münchner Rechtsanwalt Dr. Marcus v. Welser analysierte für das Fachmedium Werben & Verkaufen die Thematik: ChatGPT basiert auf dem Sprachmodell GPT 3.5, das über 175 Milliarden Parametern verfügt und mit 45 Terabyte (TB) Textdaten trainiert wurde. Das Sprachmodell GPT-3.5 versteht die statistische Beziehung zwischen Zeichenfolgen, den sogenannten Token, und generiert Text, indem es die nächsten Token in der wahrscheinlichen Reihenfolge produziert. ChatGPT formuliert also jedes Mal eigenständig. Allerdings kann es selbst bei diesen autonom produzierten Texten zu Urheberrechtsverletzungen kommen,
zB. wenn man ChatGPT aufgefordert, eine ganz konkrete Filmszene umzuschreiben.

Grundsätzlich darf man den Output frei verwenden, sofern nicht Urheberrechte von dritten Personen involviert sind. Das Programm kann nicht selber Urheberrechte erschaffen, nach derzeitigem Rechtsverständnis kommt nur ein Mensch als Werkschöpfer in Betracht. OpenAI, das Unternehmen dem ChatGPT gehört, überträgt nach den derzeitigen Nutzungsbedingungen alle Rechte, Titel und Interessen am Output auf den Nutzer. Man muss allerdings die Nutzungsbedingungen einhalten, beispielsweise darf man nicht fälschlich behaupten, dass der Output von einem Menschen generiert wurde.

Urheberrechte
Wenn ein Verwender Output von ChatGPT weiterverarbeitet, kann durchaus ein Urheberrecht entstehen, sofern es sich bei der weiteren Bearbeitung um eine persönliche geistige Schöpfung handelt. Es kommt darauf an, dass tatsächlich frei kreative Entscheidungen getroffen werden.

Data Scientistin über ChatGPT

In ihrem Blog thematisiert Kristina Breuer (Cubido) genau einen solchen Fall, dem in den Staaten ein Urheberrecht für ein KI generiertes Werk - einen Comic - eingeräumt worden ist, da die KI nur als Werkzeug verwendet worden sei. Das Thema wird die Branche künftig noch weiter beschäftigen, hier der Link zum Blog der Data Scientistin, die sich in ihrer Masterarbeit mit dem Thema „Immaterialgüterrechtlicher Schutz von KI“ auseinandergesetzt hat oder erklärt: "User sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass die Antworten von ChatGPT nur eine Sequenz von sehr wahrscheinlichen Wörtern ist. Nicht mehr und nicht weniger. Für mich ist ChatGPT ein Sparring Partner, der mir gute Inputs liefern und mein Leben erleichtern kann, jedoch keinesfalls unfehlbar ist."

ChatGPT aus Sicht der Wirtschaftskammer Stmk:

https://news.wko.at/news/steiermark/Wie-die-KI-Revolution-Branchen-veraendert.html

Beitrag aus dem W&V:

https://www.wuv.de/Themen/Performance-Analytics/ChatGPT-und-Urheberrecht-Wem-gehoert-der-Output

Blogbeiträge der DataScientistin Breuer:

https://www.cubido.at/blog/chatgpt-und-die-sache-mit-dem-copyright und
https://www.cubido.at/blog/wie-funktioniert-chatgpt

 

Bildschirmfoto 2023-02-14 um 00.03.34