Einblicke in die Ausbildung im "Medienzoo"

Ein Gespräch mit „Medienzoo“ GF Mathias Kasseroler und Medienfachfrau-Lehrling Laura Dovjak und das Großprojekt 150 Jahre FLV.

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Die Medienbranche ist dynamisch, vielseitig und verlangt nach kreativen Köpfen. Ein Blick hinter die Kulissen des Medienzoo-Teams zeigt, wie die Ausbildung zur Medienfachfrau für Audio-, Print- und audiovisuelle Medien in der Praxis aussieht. Wir sprechen mit Geschäftsführer Mathias Kasseroler und Lehrling Laura Dovjak (Jg. 2002) über Chancen, Herausforderungen und die Bedeutung einer fundierten Ausbildung.

Laura, wie bist du zur Medienbranche gekommen?

Laura Dovjak: Nach der Matura war mir klar, dass ich etwas Kreatives machen möchte. Ich habe ein Architekturstudium begonnen, aber schnell gemerkt, dass es nicht das Richtige für mich ist – obwohl ich als Kind Architektin werden wollte. Ich informierte mich beim BIFO über Berufsmöglichkeiten, stieß auf die Ausbildung zur Medienfachfrau und fand sie unglaublich spannend. Danach begann ich gezielt nach einer Lehrstelle zu suchen.

Mathias, ist Laura euer erster Lehrling?

Mathias Kasseroler: Ja, wir haben letztes Jahr beschlossen, erstmals einen Lehrling aufzunehmen. Im Nachhinein hätten wir diesen Schritt schon vor drei Jahren gehen sollen. Unser Berufsfeld ist so vielseitig – wir suchen keine reinen Kameraleute, Cutter oder Texter, sondern Allrounder, die verschiedene Disziplinen vereinen. Entsprechend war der Auswahlprozess anspruchsvoll. Auf unsere Online-Ausschreibung bekamen wir zahlreiche Bewerbungen und haben gezielt eine Kandidatin mit der nötigen Reife und Neugier ausgewählt.

Laura, wusstest du, was dich erwartet?

Laura Dovjak: Nicht ganz! Ich hatte eine vage Vorstellung, aber erst beim Schnuppern wurde mir bewusst, wie vielfältig die Aufgaben sind. Als ich die Lehrstelle bekam, war ich überglücklich.

Wie gestaltet sich die Ausbildung im Medienzoo?

Mathias Kasseroler: Wir sind Handwerker im kreativen Bereich. Das bedeutet: Man wird auch mal schmutzig, muss Lichter aufstellen oder Equipment tragen. Am Set braucht es Genauigkeit und eine detaillierte Planung – jede Minute Vorbereitung zahlt sich aus, denn Nachbearbeitung ist zeit- und kostenintensiv. Im Büro wiederum ist der Zugang ein ganz anderer. Das macht die Ausbildung so spannend und abwechslungsreich.

Laura, du bist seit Herbst dabei – wie war der Einstieg?

Laura Dovjak: Ich kann meine Lehre verkürzt absolvieren, da ich die Theorie durch meinen bildnerischen Hintergrund schnell erfasse. Seit September bin ich fast bei allen Drehs dabei und habe von Anfang an in die Praxis hineingefunden. Es ist beeindruckend, wie viel Aufwand selbst hinter den kürzesten Videos steckt.

Mathias, wie beurteilst du Lauras Entwicklung im Unternehmen?

Mathias Kasseroler: Sie ist eine echte Bereicherung für unser Team. Ein Lehrling bringt frischen Wind und neue Perspektiven mit. Allein durchs Erklären hinterfragt man selbst gewisse Abläufe und entwickelt sich weiter. Laura bekommt auch eine breite Ausbildung in der Berufsschule und kann diese Fähigkeiten in Grafik und Konzeptentwicklung bei uns einbringen – ihr erstes eigenes Projekt war gleich zu Beginn die komplette Neugestaltung unserer Unternehmensbeschilderung.

Gemeinsam habt ihr an einem Großprojekt gearbeitet?

Mathias: Der Landesfeuerwehrverband hat uns um Unterstützung für das Jubiläum 150 Jahre LFV gebeten. Wir haben mit namhaften Partnern eine umfassende, medienübergreifende Kampagne auf die Beine gestellt, die über ORF, Russmedia Digital und Ländle TV ausgestrahlt wird. Ziel war es, nicht nur das Jubiläum zu feiern, sondern auch die unterschiedlichen Berufsgruppen innerhalb der Feuerwehr vorzustellen. Insgesamt entstanden 14 Filme – sieben über Berufsbilder, sieben über zentrale Schwerpunktthemen. Jeder Film wird einmal im ORF, eine Woche lang im Ländle TV und mehrfach über Russmedia Digital ausgestrahlt. Die Planung lief über ein Jahr, von den ersten Gesprächen im Jänner 2024 über die Konzeptionsphase bis zum Drehstart im Oktober.

Laura, du konntest  hier schon dzu den ie ersten Drehs ?

Laura: Ich durfte mit Lehrstart gleich zu den ersten Drehs mitgehen. Die Vorbesprechung, die Einweisung, die Aufgabenverteilung und dann der Einsatz vor Ort. Im Landesfeuerwehrverband in Gisingen filmten wir die Zufahrten. Atemschutztechniker, IT und Co. Ich durfte schon von Anfang an schneiden, von Beginn an betreue ich unseren Instagram-Kanal, oder produziere die „behind the scenes“ Filme für den Landesfeuerwehrverband. In die Kameraarbeit wachse ich erst hinein. Wenn ich eine Frage habe, wird mir alles detailliert erläutert. Das hat mir gezeigt, wie komplex und spannend Medienarbeit ist. Nach der Lehrzeit würde ich gerne noch in diesem Unternehmen bleiben. Ich habe das Gefühl, genau das Richtige getroffen zu haben. Ich habe jeden Tag Freude hierher zu kommen – es passt einfach alles.

Fotos Kasseroler/Dovjak: Andrea Fritz-Pinggera

Fotos Dreh: Medienzoo

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