Grow it – über sich hinauswachsen

Simone Angerer (Jg. 1988) ist Gestalterin, hat ihren Unternehmenssitz in Bizau und war beim Vorarlberger Kreativpreis 2023 in der Kategorie „Event“ siegreich.
 

SimoneAngerer_Klunkar_NinaBroell.cc_023

Was bedeutet der Gewinn des Kreativpreises für Sie persönlich und für Ihr Business?

Simone Angerer: Es ist eine Wertschätzung, die von außen kommt und eine Bestätigung und zugleich Motivation ist und gut tut. Es ist schön, zwischendurch auf dem eigenen kreativen Weg eine Trophäe zu bekommen. Es war für mich persönlich die Verschmelzung von persönlicher Tätigkeit und Teamarbeit. Das – übrigens ehrenamtlich erarbeitete – Siegerprojekt unter dem Titel „Grow it“ erarbeitete ich (Creative & Art-Direction, Grafik & Illustration ) gemeinsam mit Christoph Benedikt (Event-Management), Alena Bereuter (Hosting-Management), Belinda Konzett (Copywriting & Marketing) und Noel Aguirre (Grafik & Illustration).
Fürs Business heißt der Kreativpreis, dass meine Arbeit noch einen höheren Stellenwert bekommt. Die Sichtbarkeit nach außen ist dabei wertvoll und wesentlich für die Kundenbeziehung – es machte auch neue Interessenten auf mich aufmerksam. Manche Geschäftsbeziehungen wurden aufgefrischt, manche sind neue entstanden.


Haben Sie auch außerhalb der preisgekrönten Grafik mit dem "Umma Hüsla Hackathon" Berührungspunkte?

Simone Angerer: Wenn ich zurückblicke ist dies bereits der 4. Hackathon bei dem ich mitgeholfen haben. Die Plattform für digitale Initiativen veranstalten alljährlich den Hackathon. Der Umma Hüsla Hackathon ist ein intensives 26-Stunden-Event, das Teilnehmer aus verschiedensten Bereichen zusammenbringt. Ziel ist die Entwicklung von nützlichen, kreativen oder unterhaltsamen Prototypen und Projekten, sowohl im Team als auch individuell. Ich war früher aktives Mitglied und bin nun sogar ganz frisch als Vize-Obfrau im Vorstand der digitalen Initiativen. Verortet ist der Verein, deren Mitglieder als Pioniere*, Rebellen* und Vorbilder* die Grenzen zur digitalisierten Kultur öffnen, im „Mutterschiff“ in der Postgarage in Dornbirn. Infos zum nächsten Hackathon folgen demnächst. (*m/w/d)

Wie sieht Ihr kreativer Prozess aus? Haben Sie bestimmte Routinen oder Methoden, die Ihnen helfen, kreativ zu bleiben?

Simone Angerer: Ich leiste sehr viel Konzeptarbeit und bei der sehr sehr viel in meinem Kopf passiert, während ich in Bewegung bin. Dabei wird der rote Faden gebildet, den ich im Anschluss – wenn er stimmig ist – visualisiere und umsetze – so dass es auch für Außenstehende lesbar wird. Farben haben einen sehr großen Einfluss auf mich – ob jene aus der Natur oder jene der Prunkräume der Albertina. Ich nehme die Eindrücke mit und rufe sie ab, wo sie thematisch passen. Farben sind in der Anwendung für mich ein sehr wichtiges Gestaltungselement.

Welche Personen oder Ereignisse haben Sie am meisten in Ihrer kreativen Laufbahn beeinflusst?

Simone Angerer: Eine Person kann ich nicht benennen, sondern mein Umfeld aufs Podest heben. Menschen mit Charakter und derselben Werthaltung die mich umgeben, haben mich und meine Persönlichkeitsentwicklung geprägt und gestärkt. Inhaltsübergreifend ergeben sich immer wieder kreative Kooperationen, bei denen jeder seine Stärken und Ideen einbringt und ideal ergänzt. Solche Menschen ermöglichen das miteinander wachsen – ob in der Ausbildung, im Studium, am Arbeitsplatz oder beim Co-Working. Viele Kund:innen werden zu Freunden – der Prozess ist meist auf Augenhöhe und führt zu langjährigen Beziehungen. Mein Bereich ist zwar die Gestaltung, aber ich gestalte hauptsächlich Begegnungsräume in denen Menschen und Projekte durch den roten Faden verknüpft werden.

Was wäre Ihnen noch wichtig, uns mitzuteilen?
Simone Angerer: Abschließend möchte ich noch sagen, dass das Siegerprojekt von allen Beteiligten ein ehrenamtlich ausgeführtes Projekt war, das wir bewusst für Vorarlberg, die kreativwirtschaftliche Szene und die Community geleistet haben. Und es ist toll, dass im für sein ehrenamtliches Engagement bekannten Vorarlberg hier ein „köriges“ Projekt auf höchstem Niveau abgeliefert wurde, das auch noch preisgekrönt worden ist.

Vielen Dank für das Gespräch! Andrea Fritz-Pinggera

Foto: Nina Bröll

Mehr über Simone Angerer und ihr Schaffen auf: https://www.simoneangerer.com/

P.S. Das Siegerprojekt von Simone Angerer wird ebenfalls in der Kreativpreis-Ausstellung in der CampusVäre präsentiert. Seid dabei - ab 26.1.2024
 

SimoneAngerer_Klunkar_NinaBroell.cc_023