Interview des Monats: KI nicht allein denken lassen

Dominik Summer führt seit rund zehn Jahren die Digitalagentur Brandwerk in Klaus und nutzt täglich Automatisierungstechnologien und Künstliche Intelligenz. 

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Vor Kurzem haben Dominik und Pascal Grabher die synq GmbH gegründet. Das Unternehmen sorgt dafür, dass IT-Prozesse und Systeme robuster, sicherer und schneller laufen. Zuerst der Mensch, dann die KI – so lautet Dominik Summers Devise. Die Idee und das kritische Denken müssen vom Menschen kommen.

Wie darf man sich die Prozessautomatisierung und den KI-Einsatz bei Brandwerk Digital vorstellen?

Dominik Summer: Wichtig ist, die KI als Sparringpartner und nicht als Menschenersatz zu sehen und sie auch so einzusetzen. Der Mensch entwickelt, die KI unterstützt – nicht umgekehrt. Wir nutzen sie vor allem für regelmäßige Audits, für die Strukturierung von Inhalten und ähnliche Prozesse. Für die Automatisierung selbst ist oft aber gar keine künstliche Intelligenz erforderlich. Die Verarbeitung von Leads und die automatische Aufgabenerstellung kommt zum Beispiel ohne aus. KI kommt bei Bedarf für spezifische Aufgaben im Rahmen der Automatisierung zum Einsatz. 

Kannst du uns ein Beispiel aus deinem Alltag nennen?

Dominik Summer: KI kann zum Beispiel eine große Unterstützung sein, wenn man sich auf dem Laufenden halten und dabei den Digital Overload vermeiden will. Ich habe eine zentrale Stelle für News und aktuelle Entwicklungen eingerichtet. Die KI bewertet die Relevanz der Berichte und versorgt mich nur mit den Informationen, die für mich spannend sind. Man kann KI mit Datenquellen verbinden und spezifische KI-Assistenten als Tool nutzen, um mit kleinen Werkzeugen Daten über Schnittstellen oder MCPs aus eigenen Systemen zu ziehen.

Du hast zusammen mit Pascal Grabher ein neues Unternehmen gegründet, das auf IT-Automatisierung spezialisiert ist. Was genau bedeutet das und wen sprecht ihr mit synq an?

Dominik Summer: Es geht vorwiegend darum, repetitive Aufgaben durch automatisierte Prozesse zu erleichtern und Menschen zu entlasten. Für viele wirkt die rasante, vielfältige Entwicklung von KI- und Automatisierungstools gerade überwältigend und mitunter belastend. Genau hier setzt synq an: Mitarbeiter müssen sich nicht in unzählige Tools einarbeiten – wir schaffen einen unkomplizierten, niederschwelligen Zugang zu einfacheren Prozessen und praktikablen Lösungen.

Hast du einen Tipp, wie KMU KI sinnvoll im Unternehmen integrieren können?

Dominik Summer: Go broad, then go deep. Das heißt: Zuerst führt man generative KI breit im Unternehmen ein, damit Mitarbeiter erste Erfahrung sammeln, Berührungsängste verlieren und den konkreten Nutzen erkennen können. Im nächsten Schritt geht man gezielt in die Tiefe und automatisiert größere Prozesse. Richtig verwendet können KI-Assistenten den Menschen massiv unterstützen und entlasten. Trotzdem braucht es meistens den Human-in-the-Loop-Standard – also die menschliche Kontrolle im Prozess.

Kontaktdaten:

Brandwerk Digital, Treietstraße 23 in 6833 Klaus

https://www.brandwerk-digital.com/

Foto: Frederick Sams