Interview des Monats

Mag. Thomas Wiesenegger (Jg. 1975) studierte Politikwissenschaft und erwarb u.a. einen Master für Gesundheitsmanagement in Krems. Der seit 10 Jahren im Tourismusbereich selbständige Kommunikationsexperte hat seine Firma "Tourismus Provokateur" nun zum "Business Provokateur" umgewandelt und sieht sich als „Werber-Agentur“ und Werbeagentur für Kunden.
Thomas Wiesenegger ist nun Business Provokateur.  Foto: Sams

Der Tourismus Provokateur hatte bereits 2016 den Business Provokateur thematisiert – gehört die Zukunft nun ganz dem Business Provokateur?
Thomas Wiesenegger:Das Jahr 2016 war ein sehr ereignisreiches Jahr für mich – zum einen der Tod meines Vaters, der mich in ein Loch fallen ließ, der Tourismus Provokateur, der mich gefordert hat, die erste Version des Business Provokateurs und dann auch die Entwicklung und ersten Schritte der Plattform www.dayoff.travel.
Damals war der Verlauf desBusiness Provokateursschon sehr erfreulich und wir konnten einige neue Kunden für uns gewinnen. Allerdings muss man in einer kleinen Agenturkonstellation Prioritäten setzen. Was nie sein darf ist, dass sich ein Kunde nicht mehr gut betreut fühlt – unser Servicegedanke ist hier eindeutig. Wir haben den Business Provokateur damals wieder zur Ruhe kommen lassen. Die Erfahrungen und Eindrücke waren allerdings sehr wichtig und helfen uns in der aktuellen Situation der Positionierung sehr. Nachdem wir nun durch Covid im Tourismussektor schwere Einbußen hinnehmen mussten und der Name „Tourismus Provokateur“ uns thematisch schubladisiert liegt der Entschluss nahe, sich nun mit dem Business Provokateur einer breiteren Zielgruppe zu öffnen – der Tourismus wird dennoch immer ein wesentlicher Bereich unserer Arbeit sein. Unsere Kunden halten uns allesamt die Treue – vielmehr ist das Feedback sehr positiv und verständnisvoll.

Worauf zielt das neue Geschäftsmodell ab?
Thomas Wiesenegger:Der Business Provokateur ist Berater, Partner auf Augenhöhe und gleichzeitig auch Vermittler von Kompetenzen. Wir wollen, gemeinsam mit unseren Kunden wachsen, zuhören, verstehen und dann die richtigen Schritte organisieren. Auch wenn ein Kunde eine funktionierende Zusammenarbeit mit Agenturen pflegt, ist es oft sinnvoll, Expert:innen zu haben, die aus der Vogelperspektive wertfrei die unterschiedlichen Themen betrachten – dies soll zukünftig auch ein wichtiger Bereich unserer Tätigkeit werden. Das hilft den Kunden bei Optimierungsfragen und zusätzlich sparen sie Zeit, hier den passenden Partner in der Umsetzung zu finden

Was macht ihr Geschäftsmodell einzigartig?
Thomas Wiesenegger:Wir bieten als Full-Service Agentur unseren Kunden Know How aus Vorarlberg, formen individuelles Leistungspakete, erbringen unsere Leistungen, die wir können und gerne tun selbst und für alle weiteren Bereiche haben wir passende Spezialisten an der Hand, die eine bestmögliche Leistungserbringung garantieren.

So sehen wir uns nicht nur als „Werbeagentur“ sondern auch als „Werberagentur“. Es gibt so viele innovative Köpfe im Ländle, die oft in der Menge oft untergehen. Meist fehlt ihnen nur das Talent der eigenen Vermarktung – genau hier werden wir nicht müde, eine Schnittstelle zwischen Wissen und Kunden zu bieten. Täglich bin ich auf der Suche nach frischen Köpfen aus Vorarlberg – gerne können sich diese auch bei mir melden – umso mehr wir sind, umso bunter wird das Angebot, dass unsere Kunden nutzen können.
Je nachdem, wie umfangreich das Betreuungspaket definiert wird, bekommen unsere Kunden am Schluss des Jahres auch Geld zurück – so ergibt sich für alle Beteiligten eine Win-Win Situation auf der Basis von Wissen, Professionalität und einem fairen Umgang untereinander. Die genauen Details erfahren allerdings nur Kunden😉

Was ist in der Kreativbranche Vorarlbergs optimierbar?

Thomas Wiesenegger:Vorarlberg stellt für mich einen Hot Spot kreativer Dienstleister dar – so innovativ sich unsere Industrie- und Handelsunternehmen auf den Weltmärkten behaupten und wichtige Wertschöpfungsketten entstehen lassen, so innovativ und vielseitig möchte auch ich als Unternehmer der Kreativwirtschaft meinen Beitrag leisten und durch bessere Kommunikation und eine vernetzte Zusammenarbeit das kreative Portfolio Vorarlbergs auffälliger und bekannter machen.

Covid hat uns gelehrt, dass durch Kooperationen unterschiedlichster Wissensträger, Großartiges entstehen kann – um hier nur die Unternehmer Christian Beer oder Günter Grabher als Beispiele zu benennen. Warum soll das nicht auch in der Kreativwirtschaft möglich sein? Eine spannende Zeit liegt vor uns und gemeinsam können wir Großartiges für jede Unternehmensgröße schaffen. Ich schließe niemanden aus, denn gerade Kreativität hängt niemals von Agentur- bzw. Unternehmensgrößen ab.

Danke für das Gespräch!

Andrea Fritz-Pinggera