Unter dem Motto "Kreativ unterwegs zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit" bekennt sich der Fachverband Werbung und Marktkommunikation zu dieser Verantwortung. Andrea Pavlovec-Meixner hat als Projektverantwortliche und Obmann-Stellvertreterin im Fachverband spezielle Klimaschutz kreativ-Guidelines für die Kommunikationsbranche verfasst. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind ein Reputationsfaktor und -treiber mit hoher positiver Tonalität. Dabei steht sowohl die Glaubwürdigkeit der Werbebotschaft als auch das Ziel nachhaltigen Konsumverhaltens im Fokus. „Damit gewinnen wir an Glaubwürdigkeit, werden zu Multiplikator:innen gegenüber unseren Kund:innen und stärken unsere Arbeitgeber:innen-Marke. Agenturen können eine Vorreiterrolle im Klimaschutz einnehmen mit dem Ziel, nachhaltiges Konsumverhalten zu fördern.
Hintergrund:
Durch die geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen müssen künftig alle Umweltaussagen nachweisbar und überprüfbar sein – alles andere fällt unter Greenwashing.
(https://www.wko.at/nachhaltigkeit/eu-richtlinien-greenwashing)
Internationale Studien belegen, dass mehr als die Hälfte aller neuen Produkte mit Nachhaltigkeitsversprechen werben, um sich am Markt zu positionieren. Sowohl im B2B- als auch im B2C-Sektor entstehen neue Bedürfnisse bei Konsumenten und Kunden. Von der Kommunikationsbranche wird erwartet, Marken auf ihrem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft zu unterstützen. Doch oft wird dieser Anspruch durch das Phänomen des Greenwashings untergraben.
In der Werbebranche muss Nachhaltigkeit mehr sein als ein neues Kapitel im Marketing-Handbuch. Sie sollte als ein neuer Filter für unsere Arbeit dienen, um glaubwürdige und positive Werbebotschaften zu schaffen, die ein nachhaltiges Konsumverhalten fördern. Werbeagenturen haben die Möglichkeit, in Sachen Klimaschutz eine Vorreiterrolle einzunehmen und durch glaubwürdige Kommunikation die Marken ihrer Kunden zu stärken.
Kleine Agenturen und Einzelpersonen-Unternehmen können ebenfalls aktiv werden. Es besteht kein Weg an Nachhaltigkeit und Klimaschutz vorbei – Beginn der Transformation ist unerlässlich, um zukünftige Wettbewerbsnachteile zu vermeiden.
Die Fachgruppe Werbung setzt sich dafür ein, dass ihre Mitglieder als Botschafter für Nachhaltigkeit und Klimaschutz agieren und bietet konkrete Handlungsanleitungen (siehe PDF im Download) und „Klimaschutz kreativ-Guidelines“, um die Umsetzung im eigenen Unternehmen zu erleichtern. Diese basieren auf Interviews mit Mitgliedsagenturen und sind darauf ausgerichtet, CO2-Emissionen zu reduzieren, Ressourcenverbrauch zu optimieren und eine umweltfreundliche Produktion zu fördern. Darüber hinaus spiegelt die Nachhaltigkeitsagenda in unseren Richtlinien die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) wider und bezieht sich auf EU-Vorgaben wie die Taxonomie-Verordnung und die Green Claims-Richtlinie, um sicherzustellen, dass Werbeaussagen wissenschaftlich belegt und überprüfbar sind.
Wie wir selbst klimaaktiv werden können:
1. CO2-Fußabdruck ermitteln: Zum Start den eigenen CO2-Fußabdruck bestimmen, um den Status quo festzustellen.
2. Emissionen reduzieren: Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen in den Bereichen Mobilität, Energie und Ressourcenverbrauch umsetzen.
3. Jährliche Überprüfung: Fortschritte bei der Verringerung des CO2-Fußabdrucks regelmäßig überprüfen.
4. Mitarbeiter einbinden: Motivation der Mitarbeiter*innen fördern und ihre Ideen zur Emissionsreduktion einbeziehen.
5. Monitoring der Erfolge: Konsequentes Überwachen und Kommunizieren der Fortschritte und Erfolge.
6. CO2-neutrale Produktion: Zusammenarbeit mit Kunden und Produktionspartnern, um Werbeproduktionen CO2-neutral und ressourcenschonend zu gestalten.
7. Green Events und Media-Planung: Veranstaltungen und Media-Planung umweltfreundlich gestalten.
8. Digitalen Raum optimieren: CO2-Fußabdruck der digitalen Aktivitäten und Kommunikationsmaßnahmen reduzieren.
9. Beratende Rolle einnehmen: Kunden beraten, wie sie nachhaltigere und umweltfreundlichere Lösungen in ihr Konsumverhalten integrieren können.
10. Transparenz und Verantwortung fördern: Kunden zur Verantwortung ihrer umweltrelevanten Aussagen anhalten und für Greenwashing sensibilisieren.