Orientierung im KI-Dschungel
Künstliche Intelligenz durchdringt unseren Alltag. Roman Egger erweiterte mit dem Referat „Lost and found im KI-Dschungel“ unser Wissen.

Unser neuer Fachgruppenobmann Bernhard Hafele begrüßte in der Postgarage Arena den renommierten Digitalisierungsexperten und Professor für Tourismusinformatik als Referenten. Dieser differenzierte in seinem Vortrag zwischen prädiktiver KI, die Daten analysiert und Vorhersagen trifft, und generativer KI, die aus bestehenden Informationen neue Inhalte erschafft. Letztere sei durch Tools wie ChatGPT oder Midjourney inzwischen breitenwirksam zugänglich – und besonders in der Kreativ- und Tourismusbranche ein mächtiges Werkzeug. Texte, Bilder, sogar ganze Reiseerlebnisse können automatisch entstehen, basierend auf Nutzerinteraktionen oder Bildanalysen.
Multimodale Systeme, so Egger, führen diese Entwicklungen zusammen: Sie kombinieren Text, Bild, Ton und Sprache – etwa wenn ein Tourismusgast ein Foto hochlädt und daraufhin automatisierte Infos, Empfehlungen und gesprochene Hinweise erhält. Ein massiver Effizienzgewinn, der Marketing wie Service neu definiert. Eindrucksvolle Video- und Webseitenbeispiele Eggers untermauerten den Fortschritt solcher Systeme.
Chancen nutzen, Risken kennen
Neben der Geschwindigkeit und Skalierbarkeit betonte Egger auch die Verantwortung im Umgang mit KI: Daten müssen sorgfältig geprüft, ethische Aspekte wie Privatsphäre und Einwilligung gewahrt werden. Fehlinterpretationen oder übertrainierte Modelle können zu Fehlentscheidungen führen. Neben OpenAI sind das leistungsstarke Gemini kann mit einer Kontextgröße von bis zu 1 Million Tokens arbeiten, der chinesische Chatbot deepseek, Grok Anthrop/C und viele weitere Systeme verfügbar.
Apps spielend selbst programmieren
Artifical General Intelligence (AGI) galt ein weiterer Part. Als Ausblick stellte Egger die nächste Evolutionsstufe vor: sogenannte "Reasoners", "Innovators" oder "Organisators" – Systeme, die nicht nur reagieren, sondern eigenständig Probleme lösen, Neues entdecken oder sogar ganze Unternehmen organisieren. Plattformen wie Replit AI zeigen eindrucksvoll, wie KI selbst den Einstieg in App- und Webentwicklung ohne tiefes Programmierwissen ermöglicht. Die Technik ist da – entscheidend bleibt der Mensch, der sie sinnvoll einsetzt.